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Baden startet Initiative für Flüchtlinge

Infokampagne zu Privatunterkünften und ein Buddy-Projekt sollen Integration verbessern

Angesichts weltweiter humanitärer Katastrophen und der dramatischen Zuständen in Massenquartieren wie der EAST Traiskirchen sind das Engagement von Gesellschaft und Politik auf allen Ebenen gefragt, um für eine menschenwürdige Unterbringung von Kriegsflüchtlingen zu sorgen. Baden startet nun einerseits eine Informations-Kampagne, um mehr Privatpersonen über die private Unterbringung von Flüchtlingen zu informieren und andererseits das sogenannte Buddy-Projekt, um den Kontakt zwischen der einheimischen Bevölkerung und Flüchtlingen zu stärken.


In Niederösterreich konnten allein in diesem Jahr durch den Flüchtlingsdienst der Diakonie mehr als 400 Flüchtlinge bei Privatpersonen eine Unterkunft finden. Einer von ihnen ist der Jurist Dr. Fritz Berger, der bereits zum zweiten Mal sein Haus für Flüchtlinge öffnet. Jawad, seine Frau Feresteh und Tochter Khatereh flüchteten aus Afghanistan, wohnen seit 10 Monaten bei Dr. Berger und in der Zwischenzweit erblickte auch der kleine Elaha das Licht der Welt. Feresteh freut sich über die freundlichen Menschen in ihrer Umgebung und so dauerte es nicht lange bis Kontakte mit der Nachbarschaft geknüpft wurden. Sofern die Asylanträge positiv entschieden werden, möchten die beiden jungen Eltern Jawad, der gerne Fußball spielt und Feresteh möglichst rasch eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle finden. Nach längerer Suche nach einem Deutschkurs, können sie nun im Beratungs- und Lernzentrum Blitz Unterricht nehmen, so überbrücken sie momentan die lange Zeit, bis eine Entscheidung im Asylverfahren getroffen wird. „Man merkt, dass Integration in diesem Haus wirklich gelebt wird“, gibt sich der Integrationsbeauftragte der Stadt Baden GR Peter Ramberger bei einem Besuch beeindruckt und hofft, dass dieses Beispiel Nachahmer findet.


Auf der Homepage www.badenzeigtherz.at sind ab sofort ausführliche Informationen über die Privatunterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen abrufbar. Außerdem können sich Interessierte auch über das Buddy-Projekt informieren, das eine persönliche Basis für die Integration darstellen soll. Das Wort Buddy stammt aus dem Englischen und steht für Kumpel oder Freund. Das Prinzip beruht darauf, dass sich einheimische Buddies mit Flüchtlings-Buddies treffen und sie niederschwellig bei der Integration unterstützen, indem sie gemeinsame Aktivitäten unternehmen, egal ob man die Stadt erkundet, Unterstützung beim ersten Einkauf anbietet oder beim Deutsch-Lernen unterstützt.

Interessierte können sich über einen Kontakt auf der Homepage der Stadt Baden als Buddy anmelden und auch bereits Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten machen. Bei einem ersten Infoabend können sich die Buddies untereinander kennenlernen und Kontakte austauschen.

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