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Badener Johannesbad wird „Haus der Frauen“

Stadtgemeinde Baden ermöglicht betreutes Wohnprojekt für schutzsuchende Frauen und Kinder

Die Stadtgemeinde Baden stellt das Objekt Johannesbad dem Verein menschen.leben ab sofort für die Betreuung von geflüchteten Frauen und Kindern zur Verfügung. In der ehemaligen Kurpension in der Johannesgasse 12 finden 45-70 schutzsuchende, allein reisende Frauen bzw. Frauen mit Kindern Platz. Bürgermeister Kurt Staska erklärt: „Es war mir wichtig, dass die Stadt Baden, in der übrigens bereits jetzt zirka 100 AsylantInnen untergebracht sind, trotz der unmittelbaren Nähe zu Traiskirchen und der hohen Konzentration im Bezirk einen weiteren humanitären Beitrag leistet. Ich bin davon überzeugt, dass dabei nur eine überschaubare Einheit, die auch gut betreut werden kann, sinnvoll ist. Daher habe ich auch das Johannesbad als Unterbringungsmöglichkeit vorgeschlagen. Menschenunwürdige Massenquartiere wird es in Baden auch in Zukunft nicht geben!“

Das Projekt bietet Asylwerberinnen und deren Kindern im laufenden Asylverfahren einen sicheren und betreuten Wohnort, an dem sie zur Ruhe kommen und auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten können. Vize- Bürgermeisterin Helga Krismer freut sich als Frauenbeauftragte der Stadt: „Baden ist sich seiner Verantwortung bewusst und wird alles daran setzen, Raum für Asylwerberinnen und Asylwerber zu schaffen. Ich lade alle ein, gemeinsam unsere Gäste willkommen zu heißen. Mit dem Verein menschen.leben haben wir einen erfahrenen Verein und mit dem Haus der Frauen etwas ganz Besonderes.“

„Die NEOS setzen in ganz Österreich viele Initiativen für die Flüchtlinge. Ich bin froh darüber, dass wir jetzt in Baden einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten“, sagt GR Hofer-Gruber dazu.

Die Kurpension Johannesbad wurde bis in den Frühsommer genutzt und dann dem Ministerium für Inneres als Quartier angeboten. „Die Stadtgemeinde wurde im Sommer selber aktiv, da es zu keiner Rückmeldung seitens des Bundes kam. Die Koordinierung mit dem Amt der NÖ Landesregierung war sehr effizient“, so die Vize-Bürgermeisterin.

Integration im Mittelpunkt

Die Frauen und Kinder erhalten nicht nur Unterkunft und Verpflegung sondern auch zahlreiche Hilfestellungen im Alltag. Das Betreuerteam des Vereins menschen.leben hilft bei der Orientierung vor Ort, bei Behördenwegen, Arztbesuchen, bei der Vermittlung von Deutschkursen, Lernangeboten, Therapien etc. und ist rund um die Uhr für die Frauen erreichbar. Die zentrale Lage des betreuten Wohnprojektes bietet zahlreiche Möglichkeiten für soziale Integration und für Kontakte mit der Bevölkerung, wie Lernhilfe, Freizeitangebote u.v.m. Für den Integrationsbeauftragten der Stadtgemeinde, GR Peter Ramberger ist wichtig, dass der Kontakt zwischen Flüchtlingen und einheimischer Bevölkerung ermöglicht wird, um die Integration zu verbessern: „Der Kontakt zu den Badenerinnen und Badenern wird in weiterer Folge darüber entscheiden, wie gut die Integration voranschreitet. Jeder kann sich engagieren und einen Beitrag dazu leisten, damit diese Menschen ihr volles Potenzial entfalten können“, so Gemeinderat Ramberger, der alle Interessierten einlädt, sich auf www.badenzeigtherz.at für das Buddy-Projekt anzumelden und bei diversen Aktionen mitzuhelfen. Freiwillige Helfer werden insbesondere für die Kinderbetreuung, Lernhilfe und für die Begleitung im Alltag (Einkaufen, Freizeit etc.) benötigt.

Finanziert wird das Projekt vom Land NÖ im Rahmen der Grundversorgung Niederösterreich und mit Unterstützung der Stadtgemeinde Baden. „Wir halten es für besonders wichtig, in der gegenwärtigen Ausnahmesituation schnell und kompetent mit neuen Unterkünften zu helfen und wir sind froh, mit der Stadtgemeinde Baden einen Partner zu haben, der dies auch unkompliziert ermöglicht“, sagt menschen.leben-Geschäftsführer Klaus Neumann. In Karin Esberger hat der Verein eine kompetente Leiterin des Hauses gefunden, die bereits in anderen menschen.leben-Wohnprojekten als Projektleiterin Erfahrungen sammeln konnte.

Der gemeinnützige Verein menschen.leben mit Sitz in Baden betreibt in Niederösterreich (u.a. in Bad Vöslau, Gänserndorf und Hollabrunn) verschiedene Wohnprojekte für erwachsene AsylwerberInnen und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit kleinen Wohneinheiten und hohem Betreuungsstandard, sodass Integration auch gelingen kann. Mit dem neuen Projekt in Baden werden zurzeit vom Verein rund 170 Flüchtlinge in NÖ betreut. Weitere menschen.leben-Wohnprojekte befinden sich in Salzburg, Wien und im Burgenland. Mehr Info über den Verein menschen.leben auf: www.menschen-leben.at

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