Baden: Ehemaliges Helenenheim wird Flüchtlings-Quartier

Erstmalig Quartier für Menschen mit besonderem medizinischen Betreuungsbedarf

Mit dem heutigen Tag beginnen im ehemaligen Landespflegeheim („Helenenheim“) in Baden die wenigen nötigen Instandsetzungsarbeiten für die zukünftige Unterbringung von Flüchtlingen.

In Erwartung eines positiven Landesregierungsbeschlusses am 12.1. präsentiert die Diakonie die Pläne für das Flüchtlingshaus, das voraussichtlich am 1. Februar 2016 eröffnet werden wird.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Land Niederösterreich dieses neue Flüchtlingshaus, das nunmehr im Andenken an den 2015 verstorbenen Superintendenten von Niederösterreich „Paul Weiland Haus“ heißen wird, ins Leben zu rufen, und sind bereit den Schutzbedürftigen ein neues Zuhause zu geben“, betont Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich.

Im Haus werden in vier Trakten letztendlich bis zu 200 Flüchtlinge wohnen, die in kleinen Gruppen in den Monaten Februar und März einziehen werden. Unter ihnen werden in erster Linie Menschen mit besonderem medizinischen Betreuungsbedarf sein. Insbesondere für ihre Bedürfnisse ist das Haus baulich besonders gut geeignet. Außerdem werden im Paul Weiland Haus unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (kurz UMFs) sowie Familien untergebracht und betreut werden.

 

BetreuerInnen-Team ist bereits ausgewählt

Ein Team von 2 PsychologInnen, 2 diplomierten KrankenpflegerInnen, 7 SozialberaterInnen und 6 BetreuerInnen für Nacht- und Wochenenddienste, wird von einem Haustechniker und einer Administrationskraft unterstützt und von Claire Ulbrich geleitet. An 365 Tagen im Jahr steht das engagierte Team den BewohnerInnen des Hauses und der Bevölkerung von Baden rund um die Uhr als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung.

„Das mehrstufige Betreuungskonzept bringt Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen und schafft ein Miteinander im Haus, zu dem jede/r BewohnerIn etwas beiträgt“, skizziert Claire Ulbrich, die designierte Leiterin des Paul Weiland Hauses das Betreuungskonzept. „In den Familien können die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge Geborgenheit finden, während sie zugleich BewohnerInnen mit Mobilitätseinschränkungen bei der Bewältigung des Alltags helfen können.“ So wird eine lebendige Hausgemeinschaft entstehen, in der auch NachbarInnen und andere BewohnerInnen Badens stets willkommen sind.

Die Diakonie ist eine starke Partnerin mit fast 30 Jahren Erfahrung in der Unterbringung und Betreuung von Menschen mit Fluchtgeschichte. Konkret führt die Diakonie unter anderem neben dem UMF-Quartier in Baden schon bisher in NÖ drei Quartiere.

Bgm. Kurt Staska betont, dass sich auch Baden seiner solidarischen Verantwortung zur Bewältigung der Flüchtlingsthematik stellt und mit dem Haus der Frauen im ehemaligen Johannesbad einen aktiven Beitrag leistet. Der Badener Integrationsgemeinderat Peter Ramberger hat mit seiner Initiative „Baden zeigt Herz“ und dem Buddyprojekt viele ehrenamtliche Unterstützer gefunden. „Mit diesem Projekt der Diakonie, das von der evangelischen und katholischen Pfarre begrüßt und gefördert wird, hat die Stadt Baden die sogenannte „Quote“ erfüllt und kann daher auch die Martinekkaserne als Flüchtlingsquartier kein Thema mehr sein“, so Staska abschließend.