Beethoven @ Baden

"Haus der 9ten" eröffnet mit einigen Überraschungen

 

Nach einer etwa zweijährigen Pause steht das Beethovenhaus in der Badener Rat-hausgasse 10 ab 24. Oktober 2014 nun wieder allen Besucherinnen und Besuchern offen, um intensiver denn je in die Welt des Ausnahmekünstlers einzutauchen. In diesen beiden Jahren wurde das Haus trockengelegt, behutsam restauriert, ein Lift eingebaut, und vieles mehr. Es werden an dieser Stelle ganz bewusst noch nicht alle Einzelheiten preisgegeben – nur soviel wird verraten: es warten einige Überra-schungen auf die Besucher! Beethoven ins 21. Jahrhundert geführt Mit einer äußerst lebendigen, zeitgemäßen Form der Präsentation haben es die Mu-seumskuratoren geschafft, das „Phänomen Beethoven“ ins 21. Jahrhundert zu füh-ren. Durch den gezielten Einsatz moderner, museumsdidaktischer Mittel können Le-ben und Werk des Komponisten auf eine völlig neue, überraschende Weise erlebt werden: Neben den historischen Wohnräumen, die das Flair während seiner Aufent-halte in Baden authentisch widerspiegeln, gewähren die weiteren Räume zusätzliche Einblicke in Beethovens Zeit in Baden. Diese werden aber nicht – wie oft üblich - nur visuell dargestellt, sondern können durch auditives Erleben wesentlich eindrücklicher nachvollzogen werden. So erfahren die BesucherInnen zum Beispiel Näheres über Beethovens Gönner und Freunde, die ihn in Baden besuchten, können originale Erinnerungsstücke des Maestros bewundern oder auch das Portrait Beethovens, das sich vor etwa 20 Jahren im Badener Rollettmuseum befand, neu erleben. Der Europahymne auf der Spur In einem eigenen Raum wird der 4. Satz der Neunten Symphonie, die hauptsächlich in diesem Haus entstanden ist, nicht nur zu hören sein, sondern es wird auch die Möglichkeit bestehen, parallel dazu den Notentext zu verfolgen. Dieser Symphonie-satz, in dem erstmals in der Musikgeschichte die menschliche Stimme erklingt, ver-tont Teile aus Schillers Ode „An die Freude“. Das Hauptthema daraus wurde von der EU im Jahre 1985 zur Europahymne gekürt. Fortschreitende Taubheit selbst erleben Um Beethoven wirklich verstehen zu können, muss auch seine fortschreitende Taubheit thematisiert werden. Im Keller des Beethovenhaus wurde daher ein akusti-scher Erlebnisraum eingerichtet, wo die Besucher in die Geheimnisse von Tönen und Klängen eingeweiht werden, aber auch am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, langsam das Gehör zu verlieren.