Kurparkzaun in neuem Glanz

Bereits der 1792 aus dem Theresiengarten entstandene, vom Gärtner Jean Baptist Barbé gestaltete Stadtpark, der ursprünglich bis zur Hauptstiege reichte, wurde seinerzeit zu verschiedensten Festanlässen mittels eines Lattenzaunes oder Holzplanken von der Stadt abgeschirmt. Diese unansehnliche Begrenzung des ansonsten offenen Gartens rief immer wieder Kritik hervor. Jedoch sollten noch beinahe 100 Jahre vergehen, bis ein dauerhafter Zaun errichtet wurde.

 

Während dieser Zeit wurde der Park durch Grundzukäufe der Stadtgemeinde laufend erweitert und verschönert. Möglich wurde dies durch die Gönnerschaft verschiedener Adeliger, an die noch heute Ortsbenennungen im Park und im Stadtgebiet erinnern, wie z. B. Freiherr von Lang, Graf Franz Palffy, Gräfin Alexandrovicz und viele andere, die beträchtliche Summen spendeten.

1880, als sich der Park bereits bis über den vom damaligen Stadtgärtner Josef Schaffhausen in den Jahren 1874 – 1896 in mühevoller Arbeit aufgeforsteten Kalvarienberg erstreckte, wurde das rezente repräsentative Gitter, um das sowohl bei der Errichtung als auch danach heftige Diskussionen entbrannt waren, errichtet.

Den Urhebern des Zaunes wurde vorgeworfen, den bisher offenen, in die freie Natur übergehenden Park einzusperren. Den zugebilligten Vorteilen der Verhinderung des abendlichen Unfugs in den Seitenalleen und der Beseitigung der plumpen Planken wurde missbilligend gegenübergestellt, dass die dichten Gebüschreihen entlang des Zaunes den durchziehenden Luftstrom behindern und sich das Wasser bei einem Wolkenbruch am Sockel stauen würde.

Schwierigkeiten machten auch immer wieder die drei Tore. Noch zu Kriegszeiten wurde das Haupttor am Abend stets geschlossen, danach machte eine Niveauerhöhung der Allee eine Bewegung des Tores schließlich unmöglich und die beiden Seitentore wurden entfernt. 1980 wurde der Zaun das vorletzte Mal gestrichen, 1991/92 ausgebessert und neu lackiert. Auch wurde das desolate Haupttor wieder instand gesetzt und mit seinen drei Flügeln wieder beweglich gemacht. 

 

Mittlerweile  ist der historische Kurparkzaun mit seinen heute 45 Gusseisenfeldern nicht nur formschönes Entrée für den Badener Kurpark und elegante Abgrenzung zum Fließverkehr, er ist in Ausführung und kunsthandwerklicher Qualität ein viel beachtetes und geschätztes Kulturgut für sich, das nun dringend einer grundlegenden Sanierung bedurfte.

 

Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und einem Fachmann für Metallrestaurierung wurde nach sorgfältiger Prüfung der Gegebenheiten und vorliegenden Umfeldbedingungen - wie sensibles Wohngebiet, Hotelnähe, Kurbetrieb - ein Sanierungskonzept erstellt.

 

Der auf einer Länge von über 100 Metern entlang des Kaiser Franz-Ringes verlaufende Zaun wurde demontiert, sandgestrahlt, grundiert und mit einem Endanstrich versehen. Ca. 500 fehlende und abgebrochene Zierelemente und filigrane Kleinteile wurden  nachgegossen, in das bestehende Ensemble eingepasst und verschweißt.

Sowohl die Schlosserarbeiten als auch die Sanierungsarbeiten wurden von zwei renommierten Badener Fachfirmen, die heiklen Montagearbeiten von den Badener Stadtgärtnern durchgeführt.