Der Stadtchef unterstrich im Zuge dieses Meetings vor allem die enorme Bedeutung des persönlichen, subjektiven Sicherheitsempfindens und präsentierte im Zuge der darauffolgenden Pressekonferenz den neuen Sicherheitsgemeinderat der Stadt Baden, Leopold Habres. Der Chefinspektor in Ruhe zeichnete sich im Laufe seiner Laufbahn bei der Stadtpolizei Baden nicht nur durch sein unermüdliches Engagement aus, sondern ist im Laufe der Jahre und Jahrzehnte auch zum absoluten Vertrauensmann der Bürgerinnen und Bürger avanciert. „In meiner neuen Funktion als Sicherheits-Gemeinderat verstehe ich mich als Kontaktmann und Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizei. Ich will auch für all jene Ansprechpartner sein, die ihre Bedenken und Ängste nicht gleich einem Polizeibeamten anvertrauen möchten, aber dennoch in Sorge sind“, verrät er.
„Baden ist – auch dank Stadt- und Bundespolizei eine äußerst sichere Stadt. Das objektive und subjektive Sicherheitsgefühl sind aber nicht immer deckungsgleich“, erklärt Szirucsek die Einführung dieser neuen Funktion. Leopold Habres war viele Jahre bei der Stadtpolizei aktiv – 15 Jahre davon fungierte er auch als Seniorenkontaktbeamter und bringt daher schon alleine aufgrund dessen die idealen Voraussetzungen für eine derartige Vertrauensposition mit.
Doch auch auf anderen Ebenen steht Sicherheit in Baden ganz oben auf der Prioritätsliste: Für den Stadtchef sind regelmäßig durchgeführte Fußstreifen essenziell, „denn auf diese Weise können wir auch mit den Wirtschaftstreibenden gut Kontakt halten." In Bezug auf die Unterbringung von Schutzsuchenden in Baden – insbesondere im Haus der Frauen – ist der Stadt die dafür installierte 24-Stunden Betreuung wichtig. „Auch das ist nicht selbstverständlich, trägt aber maßgeblich zu einem friktionsfreien Miteinander bei“, ist Szirucsek überzeugt. Ein weiteres Kernstück sei dabei auch das im Juli 2015 von Integrationsgemeinderat Peter Ramberger installierte Netzwerk „Baden zeigt Herz“, das mit dem Buddy-Projekt, Deutschkursen und vielem mehr wesentlich zu einer gelungenen Integration beiträgt. Zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls haben aber auch bauliche bzw. gestalterische Maßnahmen, mit welchen sogenannte Angst-Räume minimiert und die jeweilige Aufenthaltsqualität gehoben wurde, gesorgt. Beispiele dafür sind etwa der Arthur-Schnitzlerpark oder die WLB-Station Josefsplatz.
Das Engagement der Stadt Baden in Sachen Sicherheit lobt auch NÖ Polizeidirektor HR Mag. Prucher: „Die Sicherheitslage in Baden ist eine stabile. Die Zusammenarbeit zwischen Stadtpolizei und der Polizeiinspektion Baden ist hervorragend. Das bedeutet, dass mehr als 80 Polizistinnen und Polizisten in Baden für Sicherheit sorgen. Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser sind rückläufig. Schwerpunkte wurden in den letzten Wochen bei der Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität gesetzt. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Anzahl der erfassten strafbaren Handlungen.“
Auch der Generaldirektor der Öffentlichen Sicherheit bestätigt diesen Trend: von 2014 auf 2015 wurden die Delikte in NÖ halbiert. Auch er unterstreicht, dass Baden hohen Wohlfühlfaktor besitzt – die Tatsache, dass Baden eine so sichere Stadt ist, stellt dabei einen wesentlichen Faktor dar. Gänzlich andere Erfahrungswerte gibt es aus den Ballungsräumen, wo 7 von 10 Frauen bestimmte Plätze meiden – in der Nacht sind es sogar 9 von 10. Wenn aber Kinder und Frauen im Straßenbild sichtbar sind, so sei dies ein hoher Indikator dafür, dass – eben wie in Baden – das Sicherheitsgefüge stimmt. Auch Kogler unterstreicht die Bedeutung einer aktiven Einbindung der Bevölkerung, da Nachbarschaftshilfe und generelle Aufmerksamkeit als äußerst wertvolle Sicherheitsaspekte zu betrachten sind.